Lächeln kann da keiner. Denn der Verkauf von 610 Essener THS-Wohnungen an die Bochumer Firma Häusser-Bau, lässt schließlich auch nichts Gutes erwarten. Dafür ist der Ruf von Häusser-Bau viel zu schlecht. Ein Beispiel: Im April 2007 kaufte Häusser-Bau rund 500 Wohnungen in Freisenbruch.
Seitdem werden notwendige Reparaturen nicht mehr durchgeführt, die würden schließlich auch Geld kosten. Stattdessen steckt das Unternehmen seine Energie in den Versuch, den Mietern neue, teurere Mietverträge aufzudrücken. Zur Krönung reagiert Häusser-Bau auf Anrufe und Briefe grundsätzlich nicht. Solch ein Szenario schreckt auf – darum kamen nun gut 150 betroffene ex-THS-Mieter am 1. Februar das Mietertreffen, zu dem die SPD Vogelheim eingeladen hatte und an dem auch zwei Vertreter der Mietergemeinschaft Essen teilnahmen.
Mietvertrag bleibt gültig
"Grundsätzlich ist erst einmal für jeden wichtig, dass so ein Verkauf das bisherige Mietrecht nicht verändert." stellte der Anwalt Karaikas auf der Mieterversammlung klar. "Kauf bricht nicht Miete" konnte auch Karin Schnittker vom Vorstand der Mietergemeinschaft Essen zumindest entwarnen. Darum gibt es auch keinen Grund, einen neuen Mietvertrag mit schlechteren Bedingungen und höheren Kosten zu unterschreiben. Davor wurden die Mieter bereits in einer Hauswurfsendung gewarnt.
Doch gut wird die Situation dadurch nicht, ist sich auch Vorstandsmitglied Dieter Habermehl sicher. Er selber lebt in einer der besagten Freisenbrucher-Wohnungen, die seit 2007 Häusser-Bau gehören. Nur massiver öffentlicher Druck kann helfen, damit die betroffenen Mieter nicht in die Profit-Mühlen geraten. Schließlich hat THS Wohnen die Wohnungen verkauft, um sein Portfolio für die Fusion mit Evonik Immobilien aufzuhübschen.
"Wir wollen unterstützen, damit sich vor Ort in Vogelheim wirklich die angedachte Mieterinitiative gründet", erklärt Dieter Habermehl. Denn schon jetzt sind die frisch verkauften Häuser in einem miserablen Zustand. Vor Jahren wurden die Häuser das letzte Mal von Außen gestrichen, sonst wurde nie etwas gemacht. Die betroffenen Mieter brachten dafür zig Beispiele mit zur Versammlung. Auch die "Stadtteilkonferenz Vogelheim" hat bereits zu diesem Thema getagt.
Stadtteilkonferenz
Darin sitzen örtliche Sportvereine, Parteien, Gewerkschaftsmitglieder und Initiativen zusammen. Sie alle wollen die Mieter unterstützen und damit verhindern, dass ganze Straßenzüge ihres Stadtteils verkommen. "Es geht darum die Mieterrechte und den Mieterschutz zu erhalten und ein gesundes Wohnumfeld zu schaffen", fasst Karin Schnittker zusammen, die für die Mietergemeinschaft an einer Stadtteilkonferenz teilnahm. Dort erklärte Herr Kirchner für die SPD, dass sie ein Gesprächsangebot von Häusser-Bau anfragen.
Erfreulich war auch die Erklärung des Vorsitzenden des IGBCE Ortsvereins Vogelheim Detlef Schliffke, er werde sich an den Vorstand seiner Gewerkschaft wenden, um den betroffenen Mietern die Mitglied der IGBCE sind zu helfen. Dazu muss man wissen, dass der Verkauf der Häuser der THS an Häusser-Bau nur mit der Zustimmung der IGBCE zustande kommen konnte. Neben Evonik (ehemals Ruhrkohle) hält nämlich die IGBCE 50 Prozent der THS-Anteile.
Die Geschichte geht weiter. Denn leider hat Dieter Habermehl Recht behalten, was seine Warnung vor Häusser-Bau angeht. Betroffene Mieter berichten, dass Häusser-Bau-Mitarbeiter bereits ihre berüchtigten Mietvertragspraktiken anwenden. Sie hätten angeklingelt und die Bewohner aufgefordert einen neuen Mietvertrag zu unterschreiben. Ihr bisheriger Mietvertrag sei mit dem Verkauf ungültig geworden. Doch die Mieter ließen sich nicht leimen – sie haben den neuen Mietvertrag nicht unterschrieben. Ihre Devise lautet: Lasst euch auf nichts ein, sondern wehrt euch.
Tipp: Eine kostenlose Beratungsmöglichkeit bietet die Mietergemeinschaft Essen auf Einladung der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP) Essen am 18.März. ab 19 Uhr in der Gaststätte "Landhaus Vogelheim" an in der Hafenstraße 181. Wenn weiterer Bedarf besteht, werden in dem Lokal danach regelmäßig weitere Beratungsstunden abgehalten. Weitere Infos finden Sie unter www.dkp-essen.de
Betroffene sollten sich auf jeden Fall an folgende Tipps halten:
• Auf keinen Fall den Wohnungsschlüssel hergeben, keine Schlüsselabdrücke erlauben.
• Klären Sie sofort – per Einschreiben – den Verbleib ihrer Mietkaution.
• Eventuell werden, wie im Beispiel Freisenbruch, die Betriebskostenvorauszahlungen geteilt und zur Hälfte auf die Kaltmiete geschlagen. Betroffene Mieter müssen später mit einer deftigen Nachzahlung rechnen. Wer Hartz-IV bezieht muss aufpassen: Melden Sie die Änderung sofort der Arge, damit diese ihnen keinen Betrug unterstellt.
• Mit Häusser-Bau nur schriftlich verkehren. Telefonische Vereinbarungen werden von Häusser-Bau oft nicht eingehalten und können später leider nicht bewiesen werden.
• Drängen Sie auf Instandsetzungsmaßnahmen, auf die Wartung der Grünflächen. Erfahrungsgemäß vernachlässigt Häusser-Bau Kinderspielplätz.
Diese Essener Häuser gehören nun "Häusser-Bau": Sulterkamp 11, 13; Schwanhilderstraße 13; Metzerstraße 24-26, 25, 32-36, 40-42; Hafenstraße 176-188; Beckstraße 19-29; An der Bergbrücke 44-54, 45-59; Forststraße 7-9; Elisabethstraße 24,28,30; Borbecker Straße 2-12; Otto-Brenner-Straße 17; Herwarthstraße 38; Sursstraße 22; Markgrafenstraße 6, 14, 17, 27; Eckenscheidter Fuhr 17; Gerhard-Stötzel-Straße 10, 12, 16-22; Vogelheimer Straße 209-211, 213-221, 223-227, 233-235, 237, 239-245; Welkerhude 52-56; Walkmühlenstraße 1,3-5 und Förderstraße 1-21, 2-22.
Tipp: Eine kostenlose Beratungsmöglichkeit bietet die Mietergemeinschaft Essen auf Einladung der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP) Essen am 18.März. ab 19 Uhr in der Gaststätte "Landhaus Vogelheim" an in der Hafenstraße 181. Wenn weiterer Bedarf besteht, werden in dem Lokal danach regelmäßig weitere Beratungsstunden abgehalten. Weitere Infos finden Sie unter www.dkp-essen.de
Betroffene sollten sich auf jeden Fall an folgende Tipps halten:
• Auf keinen Fall den Wohnungsschlüssel hergeben, keine Schlüsselabdrücke erlauben.
• Klären Sie sofort – per Einschreiben – den Verbleib ihrer Mietkaution.
• Eventuell werden, wie im Beispiel Freisenbruch, die Betriebskostenvorauszahlungen geteilt und zur Hälfte auf die Kaltmiete geschlagen. Betroffene Mieter müssen später mit einer deftigen Nachzahlung rechnen. Wer Hartz-IV bezieht muss aufpassen: Melden Sie die Änderung sofort der Arge, damit diese ihnen keinen Betrug unterstellt.
• Mit Häusser-Bau nur schriftlich verkehren. Telefonische Vereinbarungen werden von Häusser-Bau oft nicht eingehalten und können später leider nicht bewiesen werden.
• Drängen Sie auf Instandsetzungsmaßnahmen, auf die Wartung der Grünflächen. Erfahrungsgemäß vernachlässigt Häusser-Bau Kinderspielplätz.
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