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5. November 2008 (Sonstige Unternehmen)

Finanzkrise macht Heuschrecken gefrässiger

Tagung - Die jetzige internationale Finanzkrise ist auch durch die Geschäftspolitik von "Heuschrecken" und die sie finanzierenden Banken und Fonds verursacht. Überzogene Verschuldung, nicht der Wirtschaftskraft entsprechende Entnahmen und wiederholte Gebührenerhebungen der Banken sind die Ursache.

Auch die heutige Tagung befasst sich mit einem Thema, das durch die internationale Finanzkrise zumindest verschärft wird. Es geht um die Frage, wie der Verfall ganzer Wohnungsbestände verhindert werden kann. "Die Heuschrecken werden von der Finanzkrise hart getroffen. Sie müssen jetzt umso intensiver nach Wegen suchen, ihre überzogenen Renditevorstellungen aus den Beständen selbst zu erwirtschaften, z.B.
durch Mieterhöhungen." so der Präsident des Deutschen Mieterbundes (DMB), Dr. Franz-Georg Rips.

"Verkäufe von größeren Wohnungsbeständen sind in solchen turbulenten Zeiten in weite Ferne gerückt, da die Refinanzierung durch Kredite deutlich schwerer und deutlich teurer geworden ist." merkt Bernhard von Grünberg, Landesvorsitzender des DMB Nordrhein-Westfalen an. "Daher wird nun an allen verfügbaren Kostenschrauben gedreht: Reduzierung von Reparaturen, Modernisierung, Personalkosten." fasst von Grünberg das Dilemma zusammen.

Rips und von Grünberg halten es für unbedingt notwendig, gemeinsam mit Kommunen, Mieterinitiativen und Politikern Strategien zur Kontrolle der Finanzinvestoren und ihrer Wohnungsgesellschaften zu entwickeln. "Dafür ist eine solche Tagung ideal, die unter breiter Beteiligung der Akteure der kommunalen Wohnungsmärkte statt findet." zeigen sich die Initiatoren der Tagung, Knut Unger und Martin Krämer vom Mieterforum Ruhr mit der Beteiligung zufrieden.

Seit 1999 haben internationale Finanzinvestoren bundesweit 1,8 Millionen Wohnungen von öffentlichen und werksverbundenen Eigentümern übernommen. In NRW tun sich hier vor allem die Deutsche Annington, Gagfah, Immeo und viele kleinere Unternehmen hervor.

Die verschiedenen Investoren verfolgen dabei zum Teil durchaus unterschiedliche Strategien, mal längerfristig, mal sehr kurzfristig. Gemeinsam haben sie alle, dass die Anleger im Hintergrund sich von ihrer Anlage eine maximale Rendite versprechen, die um jeden Preis zu erreichen ist.

"Die Lösungsansätze, die in den einzelnen Arbeitsgruppen erarbeitet werden, fassen wir später in einer Dokumentation der Tagung zusammen." stellt Martin Krämer eine konkrete Arbeitshilfe für alle Interessierten in Aussicht.


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