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5. Juni 2013 (Weitere Initiativen und Bündnisse)

Engagiert euch! - Veranstaltungsreihe und Kongress für ein Recht auf Stadt

Tausende Bewohner in Hamburg protestieren gegen hohe Mieten, in Stuttgart wehren sich große Teile der Bevölkerung gegen den teuren Abriss ihres alten Bahnhofs, Bürger/innen in Duisburg wollen den Abriss ihrer Wohnsiedlung verhindern, Berliner Kreative organisieren mit ihrer Nachbarschaft auf einer Brachfläche einen Gemeinschaftsgarten ...

All diese Menschen sind Teil eines wiedererwachten Engagements für die selbst bewohnten Städte. Lösungen werden in stärkerer Beteiligung der Bewohner/innen gesehen und in Formen solidarischer Ökonomie wie zum Beispiel des Teilens von technischen Geräten oder des Tauschens. Gemeinsam ist ihnen, dass sie eine offene und lebenswerte Stadt für alle Bewohner/innen fordern. Der Begriff dafür wurde mit "Recht auf Stadt" gefunden, der auf den französischen Soziologen Henri Lefebvre zurück geht.

Was kann das im Ruhrgebiet bedeuten? Das besondere im Ruhrgebiet, es ist eine alte dezentrale Industrieregion, die schrumpft. Es gibt eine recht hohe Arbeitslosigkeit und Armut, aber auch viel Freiräume, Brachen, Leerstände. Um deren Nutzung muss aber immer wieder gekämpft werden. Es gibt vergleichsweise billige Mieten, aber auch immer mehr arme Stadtviertel, in denen Vermieter nichts mehr tun. Die dezentrale Struktur ist spannend, sie sorgt für viele Grünflächen zwischen den Städten. Sie verursacht aber auch Idiotien wie Städtekonkurrenzen wo Ergänzen besser wäre.

In den letzten Jahren sind auch im Ruhrgebiet viele spannende Initiativen entstanden, die sich auf ganz unterschiedliche Weise mit dem Leben in der Stadt und im Stadtteil auseinandersetzen. Immer mehr Menschen suchen nach konkreten Alternativen, nach Freiräumen um gemeinsam Ideen zu verwirklichen, nach Möglichkeiten ihre Erfahrungen und ihr Wissen zu teilen und an dem Anderer Teil zu haben. Sie probieren neue Formen von Gemeinsamkeit oder Nachbarschaftlichkeit.

Diese neuen Praxen im Ruhrgebiet thematisiert eine Veranstaltungsreihe, die der Bahnhof Langendreer bereits seit März diesen Jahres zusammen mit lokalen Initiativen organisiert hat. Es wird gefragt, wie sich unsere Städte gewandelt haben, wo es Kämpfe um Freiräume, Teilhabe, würdiges Wohnen gab und gibt. In Veranstaltungen, Stadtrundgängen und Workshops wird sich auf Entdeckungstour begeben und überlegt welche Interventionsstrategien entwickelt werden können. Im September schließlich laden verschiedene Initiativen zu einem Kongress ein, auf dem sich lokalen Gruppen darstellen, interessante Projekte vorgestellt und gemeinsam nach Lösungen gesucht wird. Eingeladen sind Freiraum-Initiativen, Stadtteilprojekte, künstlerische Interventionen im öffentlichen Raum, Medienprojekte, Nachbarschaftsläden, Gemeinschaftsgärten... .

Termine:

Konsumformen – Vom Ruhrpark in die Innenstadt – Nur Platz für Konsum?
Stadtrundgang und Diskussion mit Stefan Hochstadt (Soziologe mit dem Schwerpunkt Planen und Bauen im Strukturwandel) und Uwe Vorberg (Sozialwissenschaftler und Mitglied des Ausschusses für Wirtschaft,, Infrastruktur und Stadtentwicklung der Stadt Bochum)
wann? 8. Juni 2013, 14-17 Uhr
wo? Ruhrpark, Zelt vor H&M, Bochum

Urban Audio Gardening
Soundscape – Klanglandschaft: Eine Soundinstallation für die Alsenstraße von Anwohner_Innen der Alsenstraße
wann? 15. und 16. Juni 2013, 15 Uhr
wo? Ecke Alsenstrasse/Düppelstrasse, Bochum

Die Dortmunder Nordstadt
Rundgang durch die Nordstadt mit den Urbanisten (Vilim Brezina) und bodo e.v. (Sebastian Sellhorst)
wann? 13. Juli 2013, 16 Uhr
wo? wird noch bekannt gegeben

Veranstalter:
– Bahnhof Langendreer,
– die Urbanisten e.v. Dortmund,
– bodo e.v.

mehr Infos zur Reihe: www.interventionen.org


>>> Rechtsberatung für Mieterinnen und Mieter
 

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