11 Jahre ist es her, da hat die Stadt Bochum mehr als die Hälfte ihrer damals noch fast 1500 Wohnungen an die halbstädtische VBW verkauft. Jetzt hat sie immer noch 510, und die würde sie gerne los. Doch die rot-grüne Mehrheit im Rat tut sich mit dem Verkauf schwer.
Seit zwei Jahren wird der Verkauf immer wieder vertagt - so auch am 8. August, als der Wirtschaftsausschuss das Angebot der Deutschen Wohnen AG, alle Wohnungen auf einen Schlag zu übernehmen, ablehnte. Das lag nicht nur am Preis, obwohl das Angebot weniger als die Hälfte des von der Stadt selbst ermittelten Wertes von 34 Mio. Euro betrug. Paketverkäufe sind so angenehm einfach in der Abwicklung, dass der Verkäufer dem Käufer im Preis meist weit entgegen kommt.
Der Deutschen Wohnen AG allerdings war ihr Ruf voraus geeilt, und das ist der einer Wohnungsspekulantin, die mit Umwandlung und Privatisierung ihr Geld verdient. "Wir geben die Probleme ab, und die Mieter bekommen sie", befürchtete der grüne Fraktionschef Wolfgang Cordes.
Die Bochumer Koalition bleibt entschlossen, die Häuser zunächst den Mietern, Mietergemeinschaften und Genossenschaftsmodellen anzubieten, um sie vor Weiterverwertern zu schützen. Das ist kein leichtes Geschäft, denn der Aufwand ist hoch die meisten Häuser sind in schlechtem Zustand. Aber genau deshalb ehrt die Standhaftigkeit.
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