Die Deutsche Annington kann’s nicht lassen: große Versprechungen aber nichts dahinter. Werden die Hausmeister doch wieder gestrichen? Im Essener Nordviertel fehlen bereits die Telefonnummern. Kurz zuvor gab es große Service-Versprechungen.
Ende Mai haben sich Annington-Mieter aus dem Essener Nordviertel bei der Mietergemeinschaft gemeldet. Siw Mammitzsch, Geschäftsführerin der Mietergemeinschaft, listet auf: "Laut den Mietern sind die Aushänge in den Hausfluren entfernt worden, auf denen die zeitliche Erreichbarkeit der Hausmeister und eine örtliche Rufnummer verzeichnet war. Die Telefonnummer sei nicht mehr erreichbar. Darüber hinaus habe es eine wöchentliche Sprechzeit gegeben, die es nun nicht mehr gibt, ebensowenig die Anlaufstelle vor Ort."
Neue Service-Wüste in Sicht
Witzig ist das nicht. Vor Jahren strich das Wohnungsunternehmen schon einmal die örtlichen Hausmeister und Ansprechpartner aus ihrem Angebot. Stattdessen richtete sie eine kostenpflichtige Telefonhotline ein, bei der man auch heute noch ständig in der Warteschleife hängt, wenn man einfach nur eine kaputte Heizung oder eine fehlende Treppenhauslampe melden will.
Doch dann wurde im vergangenen Jahr groß verkündet, man wolle für die Mieter wieder kostenfrei und schnell erreichbar sein. Aushänge wurden in die Hausflure gehängt. Das ist nun anscheinend wieder alles passé. "Den Mietern bleibt im Augenblick nur wieder der Weg über die schlecht erreichbare und kostenpflichtige zentrale Service-Nummer der Deutschen Annington um Schadensmeldungen anzuzeigen", sagt Siw Mammitzsch.
Mietergemeinschaft startet Anfrage
Kurzerhand setze Siw Mammitzsch eine Anfrage* auf an Hans-Joachim Härtling und Klaus Freiberg von der Deutschen Annington. Sie schilderte die Kritikpunkte der Mieter und fragte nach, warum die Annington so vorgehe. "Wir sind an den Informationen auch deshalb interessiert, da die Deutsche Annington in der Öffentlichkeit den Eindruck hinterlässt, die ‚Objektbetreuer’ wären in Zukunft wieder die wichtigsten Ansprechpartner vor Ort. Herr Freiberg hat dies zumindest auf der Podiumsdiskussion des WDR 5 am 08.05.2012 im Bürgerhaus Oststadt so präsentiert", sagt Siw Mammitzsch. Es kann für die Mieter aber auch schlechter kommen, das müssen wir unbedingt prüfen."
Zugleich will die Mietergemeinschaft nun klären, ob die Annington vielleicht je nach Stadtteil- oder Siedlungsbereich unterschiedliche Herangehensweisen hat. Ein gemeinsames Treffen soll her, so schlägt es zumindest die Mietergemeinschaft Essen vor. Siw Mammitzsch erläutert das Ziel: "Unsere Rechtsanwälte bearbeiten immer wieder Fälle die sich ähneln. Vielleicht gibt es hier Wege, die wir mit Herrn Härtling und Herrn Freiberg besprechen können, welche dann vor allem für die Mieter die Bearbeitung verkürzen könnten."
*Eine Rückantwort von Seiten der Deutschen Annington ist vor Drucklegung nicht eingegangen. Wir werden in dieser Zeitung weiter berichten. Am 19.06.2012 gibt es ein erstes Vernetzungstreffen für Annington-Mieter in NRW. Auch darüber werden wir berichten und bei Interesse den Kontakt vermitteln.
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