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15. Oktober 2007 (Ohne Kategorie)

Geizen beim Heizen

Die Deutschen geizen zwar zunehmend beim Heizen und sparten in der Heizperiode 2005/06 so viel Heizöl wie noch nie – für den Klimaschutz reicht das aber immer noch nicht aus. Zu diesem Ergebnis kommt die Eschborner Techem AG in ihrer jährlichen Verbrauchsstudie für 122 Städte.

Danach sank der Durchschnittsverbrauch auf das neue Rekordniveau von 15,37 Liter pro Quadratmeter Wohnfläche. Acht Jahre zuvor, im relativ warmen Winter 97/98, lag dieser Wert noch bei 17,75 l/m2 – mithin ein Rückgang um gut 13 Prozent.

Ursachen dafür sind Energiesparmaßnahmen der Gebäudeeigentümer und zunehmendes Verbrauchsbewusstsein der Haushalte. Nach Aussagen von Techem-Pressesprecher Stefan Lutz sind diese Einsparungen aber "nur ein Tropfen auf den heißen Stein": Allein beim Heizen einer durchschnittlichen 70 qm-Wohnung fallen jährlich fast 2,8 Tonnen CO2 an – da muss noch mehr getan werden!"

Die Zahlen ermittelte das Unternehmen auf der Basis von 1,5 Millionen Wohnungen in zentral beheizten Mehrfamilienhäusern, in denen Techem die Heizkosten abliest. Die Untersuchung beschränkt sich auf westdeutsche Haushalte, da in Ostdeutschland überwiegend mit Gas oder Fernwärme geheizt wird.

Nach wie vor gibt es große Unterschiede zwischen einzelnen Städten: Vor allem in Norddeutschland wird - bedingt durch das rauhere Klima - deutlich mehr Heizöl verbraucht als in NRW. Doch auch hierzulande gibt es erhebliche Unterschiede. Mit Lünen, Castrop-Rauxel, Dinslaken und Dorsten belegen gleich vier Ruhrgebiets-Städte mit Verbräuchen unter 13 Liter pro qm die ersten Plätze. Herten (7), Unna (10) und Bochum (12 mit 13,63 l/qm) sind ebenfalls ganz vorne mit dabei.

Verschwenderischer wird schon in Gelsenkirchen (27), Oberhausen (36) und Duisburg (37) geheizt. Dortmund (47), Essen (62) und Bottrop (77) liegen schon nur noch im mittleren Tabellen-Drittel mit Verbräuchen nahe am Gesamtdurchschnitt. Und mit Hattingen (86) und Marl (108) hat das Ruhrgebiet in der Tabelle der 122 Städte auch zwei Kellerkinder.

Rückschlüsse
Da solche Differenzen in benachbarten Städten nicht mit klimatischen Unterschieden erklärt werden können, lässt das Ergebnis durchaus Rückschlüsse auf den Investitionsbedarf auf dem örtlichen Wohnungsmarkt zu. Und Investitionen in energiesparende Maßnahmen lohnen sich durchaus - nicht nur für den Klimaschutz. Denn aus Vermieter-Sicht werden Wohnungen mit hohem Heizenergie-Bedarf schon bald schwerer vermietbar werden. Dann nämlich, wenn der Energiepass Licht ins Dunkel des Verbrauchs wirft.

Denn für die Mieter sind die Unterschiede bei den Heizkosten krass: In der Techem-Studie zahlten Städte in Nordrhein-Westfalen für eine 70 Quadratmeter große Wohnung jährlich rund 225 Euro weniger als küstennäheren Städte in Schleswig-Holstein.

Trotz des gesunkenen Heizölverbrauchs: Die Heizkosten sind in den letzten acht Jahren stetig gestiegen – sie haben sich sogar verdoppelt! Stefan Lutz: "Um den Anstieg der Heizkosten erträglich zu halten, darf die Wohnungswirtschaft nicht nachlassen, energiesparende Maßnahmen zu ergreifen. Unsere Studie hat nämlich auch gezeigt, dass jedes fünfte Gebäude 20 und mehr Liter Heizöl für einen Quadratmeter Wohnfläche verbraucht."


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Arbeitsgemeinschaft der Mietervereine Bochum, Dortmund, Witten, Mietergemeinschaft Essen

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